Hallo zusammen,
Ich bin Malte, 20 Jahre alt und komme aus Seligenstadt. Hier werde ich die nächsten 12 Monate regelmäßig von meinen Erfahrungen und Abenteuern, die ich während meines freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ) beim NABU Groß-Gerau und Umgebung sammeln und erleben darf, berichten.
Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen und erfahrt außerdem mehr über die ehrenamtliche Arbeit des NABU Groß-Gerau, seine Wirkungsbereiche und den NABU als Einsatzstelle meines FÖJ`s. :D
Ich, am 21.11 bei einem HR-Dreh zum Thema Winterfütterung von Vögeln.
In meinem Bericht vom März habe ich noch angekündigt, von nun an wieder monatlich von meinen FÖJ-Tätigkeiten zu berichten. Jedoch machten mir die zahlreichen Aufgaben, Seminare und das immer schöner werdende Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn dann rückt das Verfassen eines FÖJ-Berichts zunehmend in den Hintergrund. Aber was habe ich denn jetzt alles erlebt?
Ich hatte zwei interessante und teilweise abenteuerliche Seminare, habe in wochenlanger Arbeit Info-Flyer erstellt und zwei Wochen auf dem Hessentag unter einer unbarmherzigen Sonne vor mich hin gebrutzelt. Und nun bricht die letzte Woche meines FÖJ's an.
Aber nochmal im Detail.
Im April stand das nächste Seminar auf dem Plan, diesmal handelte es sich um ein Wahlseminar, also ein Seminar, welches ich mir unter vielen Möglichkeiten aussuchen durfte. Ich hatte mich für eine fünftägige Wanderung durch den Hunsrück entschieden. Nur mit Zelt und Schlafsack und ohne Kontakt zur Zivilisation. Mit dabei waren auch viele FÖJ'ler aus meiner gewohnten Seminargruppe. Diese Mischung aus Ruhe, Stille und guter Gesellschaft machte die teilweise enorm anstrengende Wanderung zu einem absoluten Highlight meines Freiwilligendienstes. Und welch Wunder, selbst das Wetter hielt und verschonte uns.
Eine Woche später dann schon das zweite Seminar, diesmal wieder in „normaler“ Konstellation und auch nicht unter freiem Himmel, sondern in einem sogenannten Selbstversorgerhaus. Das heißt in der Realität, mehrere Gruppen von jungen Erwachsenen versuchen ohne jegliche Erfahrung in einer Großküche halbwegs genießbare Gerichte für über 20 Personen zu kochen. Doch eigentlich hat das sogar ganz gut geklappt. Neben diesen neugewonnen Erfahrungen im Großküchenkochen erfuhren wir im Rahmen eines Kräuterworkshops noch einiges über essbare Kräuter und leckere Kräuterrezepte für die eigene Küche und kletterten kantige und steile Felsen hinauf.
Im Homeoffice bestimmte das Erstellen der neuen Kreisverbandsflyer und Ortsgruppenflyer meinen Arbeitsalltag. Zusammen mit Grafikerin Sabine Ziegler hieß es Bildrechte zu klären, Textbeiträge zu verfassen und unendlich viele E-Mails zu schreiben. Denn jede Ortsgruppe musste natürlich in den Arbeitsprozess mit einbezogen werden und eigenes Bildmaterial beisteuern.
Zudem standen wir unter gehörigem Zeitdruck, da die Mitgliederwerbung für den NABU in unserem Kreis unmittelbar bevorstand und die Kreisflyer wichtiger Bestandteil der Werbung an der HHHaustür sein sollten. Die Mitgliederwerbung ist von großer Bedeutung für den NABU insgesamt und vor allem alle kleinen Orts- und Kreisverbände, da so nicht nur Mitgliederbeiträge generiert werden, sondern auch aktive Mitglieder rekrutiert werden können, die nicht nur Geld, sondern vor allem aktives, körperliches Engagement beisteuern. Schließlich waren die Flyer gedruckt und es konnte fleißig und erfolgreich geworben werden.
Je weiter der Frühling voranschritt und sich der Sommer näherte, desto mehr musste auch draußen getan werden. Unsere Eidechsenhaufen und Sandarien mussten mehrmals von Unkraut und anderen Pflanzen befreit werden, Zäune und Schilder wurden repariert und dann kam der Hessentag. Vom 01.06 bis zum 11.06 stand ich fast ununterbrochen an unserem Stand auf der Sonderausstellung „Natur auf der Spur“ des Hessentags in Pfungstadt. Diese anderthalb Wochen sorgten nicht nur für einen stark beschleunigten Bräunungsprozess bei mir und meinen Kollegen, sondern führten auch zu vielen interessanten Gesprächen mit Menschen jeden Alters. Gerade diese Gespräche führten mir vor Augen, wie viel ich über die knapp 10 Monate meines FÖJ’s in fachlicher wie menschlicher Hinsicht eigentlich schon gelernt hatte. Bei Fragen zu naturnahen Gärten, dem fachgerechte Aufhängen von Vogelnistkästen oder dem Bau von Insektenhotels konnte ich mit meiner gesammelten Erfahrung gute Tipps geben. Außerdem wimmelte es an unserem Stand in den späten Morgenstunden nur so von Kindern, die den Inhalt unserer Fühlkästen ertasten oder etwas über unseren ausgestopften Baummader erfahren wollten. Vor einem Jahr hätte mich der Umgang mit den Kindern schnell ermüdet, doch auch in dieser Hinsicht habe ich wohl etwas dazugelernt. Die besten Gespräche führte ich jedoch mit meinen Kollegen. Täglich stellte eine andere Ortsgruppe die Mitglieder unseres Standes und so konnte ich viele neue Aktive der NABU-Familie kennenlernen.
Nun bricht die letzte Woche meines Freiwilligendienstes an und ich kann nur sagen, dass ich dankbar bin für alle Erfahrungen, die ich sammeln und Freundschaften die ich schließen durfte, auch in den FÖJ-Seminaren. Ich freue mich natürlich auf die kommenden Aufgaben, die mich erwarten, aber ich werde immer schöne Erinnerungen an meine Zeit beim NABU Groß-Gerau haben und der NABU-Familie definitiv erhalten bleiben. Wo auch immer es mich hin zieht werde ich mich bei der örtlichen NABU-Gruppe engagieren und wieder selbst zum Naturschützer, denn durch meine Arbeit im Naturschutz hat sich meine Sicht auf die Natur von Grund auf geändert.
Die Natur ist vielfältiger als wir denken und genau diese Vielfältigkeit muss erhalten bleiben!
Viel Spaß beim Lesen:)
Als ich über die Monate Dezember und Januar meines FÖJ’s berichtet habe, ging es weniger um aktive
Einsätze in der Natur, als vielmehr um Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise im Bereich soziale Medien.
Mittlerweile hat sich das geändert, wobei auch die Öffentlichkeitsarbeit mehr wird, je
weiter der Frühling voranschreitet. Genau wie die Natur, erwacht auch der aktive Naturschutz aus seiner
kleinen Winterpause, und der anstehende Frühling macht uns teilweise gehörigen Druck:) Aber dazu
später mehr. Die Vielfältigkeit meiner Aufgaben habe ich schon häufig in meinen Erfahrungsberichten
erwähnt. Das liegt einerseits an meiner tollen Einsatzstelle, aber auch daran, dass die Maßnahmen in den
verschiedenen Teilbereichen des Naturschutzes jeden Monat andere sind. Bei der Pflege unserer Flächen
spielt beispielsweise der Obstbaumschnitt in den Monaten Januar bis März eine zentrale Rolle. Wie die
meisten meiner Tätigkeiten war auch der Obstbaumschnitt für mich völliges Neuland, weshalb mir meine
Kollegin Ruth Ortwein zunächst erstmal alle Grundlagen beibringen musste. Danke für die Geduld an
dieser Stelle:) Da wir bei dieser Arbeit meist nur zu zweit waren, einige weitläufige Streuobstwiesen auf
uns warteten und der nahende Frühlingsanfang auch schon das Ende der Obstbaumschnittsaison
einläutete, war auch ein gewisser Druck zu spüren. Allerdings wurden wir dadurch eher beflügelt.
Dutzende von Bäumen und unzählige Kratzer an den Armen später, kann ich mal wieder behaupten, eine
weitere Fähigkeit während meines FÖJ’s erlernt zu haben. Fest steht jedenfalls, dass ich mich, mit der
gesammelten Erfahrung im Rücken, nächstes Jahr an unseren eigenen Obstbäumen im Garten versuchen
werde. Meine Eltern freuen sich schon.
Was Anfang März folgte, war wahrlich ein Highlight meines bisherigen Freiwilligendienstes. Eine
Fahrradtour durch das wunderschöne Naturschutzgebiet Mönchbruch. Dafür nutzten wir einen der
ersten wirklich schönen Tage des Jahres. Und nicht nur wir, sondern auch einige interessante Tiere ließen
sich durch die warmen Sonnenstrahlen aus ihren Verstecken locken. Vor allem Vögel bekamen wir zu
Gesicht. Beispielsweise das seltene Schwarzkehlchen, welches sich durch die in unmittelbarer Distanz
befindliche Startbahn West des Frankfurter Flughafens nicht beirren lässt und seit Jahren eine stabile
Population im Naturschutzgebiet Mönchsbruch vorweisen kann. Als wir dann gegen Mittag am Rande
einer riesigen Bruchwiese eine Pause einlegten, machten wir außerdem Bekanntschaft mit einer großen
Gruppe Dammwild, das sich durch uns in keinster Weise stören ließ und genüsslich graste oder einfach
träge in der Mittagssonne döste. Schließlich hielten wir dann noch am Mönchbruchweiher und zählten
die unterschiedlichen Entenarten, die dann umgehend in naturgucker.de eingetragen wurden. Unser
kurzer Abstecher in den Kiefernwald hinter dem Jagdschloss brachte jedoch auch unschöne Dinge zum
Vorschein, da die Kiefern durch den heißen und vor allem trockenen Winter zum Großteil in einem
miserablen Zustand sind. Nichtsdestotrotz hat mir diese Tour einen tieferen Einblick in die Natur unseres
Landkreises verschafft, der mir vorher in der Art und Weise nicht möglich war.
Ebenfalls Anfang März bekam ich dann einen Anruf von David Weiser, der mich um Unterstützung bei
einem Storchenhorstprojekt in Gernsheim bat. Naiv wie ich nun einmal bin, dachte ich mir, dass es sich ja
bloß um einen einzigen Storchenhorst handelt – wie viel Arbeit kann es da schon gegeben? Nun, jetzt bin
ich schlauer. Denn das eigentliche Ziel des Projekts, das Aufstellen eines Storchenmastes, um so den
ersten Storch überhaupt nach Gernsheim zu locken, geriet zwischenzeitlich ein wenig in den
Hintergrund. Aber mal von Anfang an. Die Ella-Hebammen aus Gernsheim erhielten mit Unterstützung
der Stadt eine eigene Praxis, um junge Mütter in der Umgebung noch besser zu versorgen. Als kleines
Dankeschön an Stadt und Bevölkerung riefen die Hebammen das Projekt „Gernsheimer Storch“ ins
Leben und erhielten dafür umgehend Zuspruch aus allen Ecken. Mit Unterstützung der Volksbank wurde
ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um Geld für das Aufstellen des Mastes und für das Nest selbst zu
sammeln. Schnell wurden Zeitungen, das Radio und sogar das Fernsehen auf das Projekt der Hebammen
aufmerksam, die durch den NABU Kreisverband Groß-Gerau fachlich beraten und auf weitere vielfältige
Art und Weise unterstützt wurden. Durch den medialen Trubel wurde das Projekt schnell im ganzen Kreis
bekannt, und dementsprechend schnell konnte das Geld gesammelt werden. Im Rahmen des Projekts
liefen zudem noch einige Aktionen ab. Ich hielt beispielsweise eine Unterrichtseinheit über den
Weißstorch in der Peter-Schöffer-Grundschule in Gernsheim ab. Das Aufstellen des Mastes am 31.03
nahm dann schnell die Ausmaße eines Dorfestes an. Über zweihundert Schaulustige wurden mit
Würstchen und Getränken versorgt und blieben trotz des mehr als ungemütlichen Wetters bis der Mast
im Lot stand und das Projekt somit offiziell abgeschlossen war. Und siehe da: Das positive Karma der
Hebammen machte sich sofort bemerkbar, und ein Storchenpaar besetzte nach nur wenigen Tagen den
neuen Storchenhorst. Stolz kann ich verkünden, dass der männliche Storch auf den Namen Malte getauft
wurde:))) Der weibliche Storch erhielt den Namen Ella. Somit wurde das eigentliche Ziel des Projekts, den
ersten Gernsheimer Storch anzusiedeln, bereits erfüllt. Hoffentlich haben wir damit den Startschuss für
eine neue Storchenkolonie an der Gernsheimer Rheinpromenade gegeben.
Die letzten beiden Monate hatten zwar noch einiges mehr zu bieten (Beispielsweise eine Storchentagung
in Potsdam), aber ich glaube das würde allmählich den Rahmen sprengen. Außerdem erscheinen die FÖJ-
Berichte von nun an wieder monatlich. Also wünsche ich euch allen einen sonnigen April und danke euch
fürs Lesen;)
Während der Wintermonate gönnt sich der Umweltschutz eine kleine Ruhepause, weshalb ich auch die Monate Dezember und Januar in einem Bericht zusammenfasse. Versteht mich nicht falsch. Es wird hinter den Kulissen noch immer viel ehrenamtliche, wichtige Arbeit geleistet, aber viele Umweltschutzmaßnahmen sind bei nasskaltem Wetter einfach nicht umsetzbar oder effektiv. Nichtdestotrotz konnte ich in den vergangenen zwei Monaten wieder viele Erfahrungen sammeln.
Anfang Dezember fand beispielsweise mein eintägiges FÖJ-Seminar zum Thema „Alternative Lebenskonzepte“ statt. Zwei Referentinnen teilten viele Erfahrungen ihrer ganz individuellen Erlebnisse und beantworteten unsere zahlreichen Fragen. Die erste Referentin wanderte vor einigen Jahren nach Portugal aus und lebt seitdem mit ihrer Familie auf einem selbst angelegten Grundstück eine Art „Selbstversorger-Lifestyle“. Die zweite Referentin gab uns tiefe Einblicke in ihr „Leben auf vier Rädern“. Sie fährt seit vier Jahren mit einem selbst umgebauten Van durch Europa und bleibt immer da, wo es ihr gefällt gerade so lange, wie sie sich wohl fühlt.
Aber auch bei uns beim NABU gab es wieder Einiges zu erleben. Das Thema „Wintervögel“ spielte beispielsweise eine große Rolle. So gehörte die Winterfütterung der Vögel in unserem Vogelschutzgebiet „Nasses Tal“ in Walldorf zu meinen Hauptaufgaben. Außerdem habe ich Mitte Januar eine Vogelwanderung (Birdwatching) für Jugendliche in Büttelborn organisiert. Als Experte holte ich Bernd Petri, Vorsitzender des NABU-Kreisverbands Groß-Gerau und Hobbyornithologe, ins Boot. Bei frostigen Temperaturen blieb der überwiegende Teil der Singvögel in ihren warmen Höhlen und uns zeigten sich hauptsächlich die Weißstörche der Büttelborner Bruchwiesen. Dafür boten sie uns ein umso spektakuläreres Schauspiel und ich erfuhr fast so viel Neues über unseren Wappenvogel, wie unsere Gäste.
Weißstorch in den Büttelborner Bruchwiesen
Im Home-Office beschäftigte ich mich zum ersten Mal so richtig damit, Videos zu schneiden. Mit Videomaterial von Bernd Petri habe ich kurze Impressionen von einem Krähenschlafplatz bei Rüsselsheim, der Wildgänsezählung Mitte Dezember im Kreis Groß-Gerau und von der Vogelwanderung erstellt. Außerdem hatte ich das Vergnügen, mich mit dem sehr praktischen, jedoch mindestens genauso komplizierten Programm QGis zu beschäftigen, um Flächen und Bäume zu kartieren 😉 Mein aktuelles Home-Office Projekt ist es, die Medienpräsenz der BAG Weißstorchschutz zu verbessern, was mir ebenfalls sehr viel Spaß macht.
Ich freu mich auf den nächsten Monat beim NABU und hoffe, dass der Frühling so langsam seine Fühler in unsere Richtung ausstreckt, damit die Natur wieder zu neuem Leben erweckt wird und draußen wieder mehr zu tun ist. Bis zum nächsten Mal 😊
Ab dem November wird's kalt haben sie gesagt, da gibt's weniger zu tun haben sie gesagt.
Pustekuchen!
Der November begann nicht nur mit sommerlichen T-Shirt Wetter, sondern auch mit regelmäßigen Arbeitseinsätzen am Wochenende. Ich will aber gar nicht anfangen mich hier zu beschweren
😉 und euch lieber von
meinen Erlebnissen erzählen.
Der erste Arbeitseinsatz war ein Erfolg auf ganzer Linie. Bei Temperaturen um die 20 Grad kamen 36! Helfer*innen zum "Ankenrod" in Groß-Gerau Nord und halfen mit,
60 heimische Hecken in die Erde zu bringen und zusätzlich einen Gießrand anzulegen. Mit Blick auf die freiwilligen Helfer war das ein neuer Rekord! Ein gutes Zeichen für den Umweltschutz in
GG:)
Außerdem werden die neuen Hecken die hiesige Insektenpopulation stärken, wenn sie den nächsten trockenen Sommer unbeschadet überstehen.
Weitere Arbeitseinsätze folgten. Unter anderem wurde das Fundament für eine neue Schautafel über Streuobstwiesen gelegt und neue Weideflächen für die Galloway
Rinder von Helko und Bettina in den Bruchwiesen umzäunt.
Arbeitseinsatz im Ankenrod mit 36 Helfern. Foto: Martina Polensky
Letzten
Monat habe ich euch ja von der aufwendigen Kontrolle und Reinigung von Vogelnistkästen erzählt. Nun das wurde jetzt nochmal getoppt. In Walldorf mussten die vom NABU aufgehängten
Schwalbennistkästen gereinigt werden.
Da sich diese jedoch meist direkt unter der Dachkante befinden, ist ein Hubwagen für die Kontrolle nötig. Überraschenderweise hat mir die Arbeit auf dem Hubwagen
trotz meiner ausgeprägten Höhenangst viel Spaß gemacht. Außerdem war die Kontrolle ein voller Erfolg. Mehr belegte Schwalbenkästen, als letztes Jahr!
Schwalbennistkastenkontrolle mit dem Hubwagen.
Neben dem aktiven Umweltschutz war ich auch auf dem Instagram Account der Ortsgruppe und des Kreises nicht ganz
untätig. Nach meinem Social-Media Projekt "Umweltschutz zum Selbermachen" musste was Neues her. Da der Kreis GG für seine einzigartige Artenvielfalt weithin bekannt ist und auch die ein oder
andere Art beherbergt, die in anderen Regionen Deutschlands gar nicht oder sehr selten vorkommt, wollte ich den Fokus diesmal auf unsere Natur legen. Und genauso heißt auch mein neues Projekt. In
"Unsere Natur" wird wöchentlich eine Art vorgestellt, für die unsere Region eine ganz besondere Verantwortung hat. Bis jetzt wurden der Kiebitz und natürlich der Weißstorch, Charaktervogel des
NABU, vorgestellt. Der Kreis GG ist nämlich das Zuhause für die Hälfte aller hessischen Störche. Schaut hier gerne mal vorbei, wenn ihr noch mehr erfahren wollt.
Mein persönliches Highlight war aber mein erster richtiger Fernsehdreh im „Nassen Tal“ in Walldorf. Zum Thema Winterfütterung von Vögeln drehte der HR für die Sendung Hallo Hessen einen
dreiminütigen Beitrag samt Kochanleitung für selbstgemachte Maisenknödel. Vor der Kamera meine Kollegin Ruth Ortwein und ich.
Auch wenn meine Aufgaben bloß darin bestanden umzurühren und übertrieben zu nicken und zu lächeln, hat mir der Dreh viel Spaß gemacht und war eine Erfahrung, die ich so schnell sicher nicht vergessen werde.
Das HR-Team, Ruth und ich.
Nach diesem ereignisreichen Monat wird der Dezember wohl nun tatsächlich ruhiger.
Aber keine Sorge, auch diesen Monat werde ich bestimmt genug erleben, um wieder was zum Erzählen zu haben.
Bis dahin
wünsche ich euch eine friedvolle Adventszeit, frohe Weihnachten und jetzt schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr:)
In den letzten 3 Wochen meines FÖJ’s habe ich Vieles erleben dürfen. Es wurden Teiche freigeschnitten,
Hütten gestrichen, Äcker bepflanzt, Feste gefeiert und vieles mehr.
Eine ganz besondere Erfahrung für mich war die Vogelnistkastenkontrolle in Walldorf. Das ist eine dieser
Arbeiten, von denen man gar nicht weiß, dass sie gemacht werden müssen und wie viel Arbeit eigentlich
in ihnen steckt – bis man sie mal selbst gemacht hat. Es sind genau diese Erlebnisse, die meinen Respekt
vor der ehrenamtlichen Arbeit der NABU-Aktiven von Tag zu Tag steigern.
Bis zum Ende des Winters müssen alle Nistkästen kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden, bevor die Brutzeit wieder beginnt. Wir reden hier jedoch nicht von 20 Kästen auf Schulterhöhe, die vom Waldweg aus leicht zu erreichen sind. Bei unserer Kontrolle haben wir an einem Tag circa 50 Kästen kontrolliert, was nur einen
kleinen Teil aller Kästen ausmacht. Allein in Walldorf, wohlgemerkt. Zudem sind die Kästen meist nur mit
einer Leiter zu erreichen und verstecken sich häufig hinter einer schier unpassierbaren Wand aus
Brombeersträuchern. Wenn man sich dann jedoch zu einem Kasten durchgeschlagen hat, zeigt sich der
unwiderstehliche Reiz dieser Arbeit: Man weiß nie, ob man gleich von den zwei großen,
schimmernden Augen eines Gartenschläfers verwirrt aus dem geöffneten Kasten angeblinzelt wird, der
Nistplatz von einem dumpf summenden Hornissenvolk in Beschlag genommen wurde oder ein
verlassenes Meisennest samt unausgebrütetem Ei den Kastenboden bedeckt. Die Kontrolle jedes
einzelnen Kastens verspricht somit Spannung und macht aus der scheinbar mühsamen Arbeit eine
interessante und unterhaltsame Erfahrung.
Nistkastenkontrolle auf dem Walldorfer Friedhof.
Vogelnest mit unausgebrütetem Ei.
Ein weiteres tolles Erlebnis war der Dreh des Hessischen Rundfunks in Büttelborn. Ein dreiminütiger
Beitrag über das Bruchwiesenprojekt sollte noch am selben Tag um kurz nach sieben in „alle wetter“
gesendet werden, weshalb Eile geboten war. Natürlich war der Büttelborner Bieber ein Thema des
Drehs, im Mittelpunkt des Beitrags standen jedoch die zotteligen Galloway Rinder, die die Bruchwiesen
bevölkern. Die Beweidung durch die Rinder tut der Landschaft sichtlich gut und fördert zudem die
Artenvielfalt. Auch über den 5000 Euro schweren Gewinn des Bruchwiesen-Projektes bei der
Umweltlotterie wurde gesprochen. Der NABU will hiervon weitere Flächen der Bruchwiesen erwerben,
um die Natur zu schützen und zu pflegen. Außerdem kann ich endlich von mir behaupten, dass ich schon
mal im Fernsehen war (wenn auch nur für zehn Sekunden).
Der Kreisvorsitzende Bernd Petri war natürlich auch mit von der Partie.
Projektleiter Stefan Leimbach vor der Kamera.
Auf den Social-Media-Kanälen des NABU Groß-Gerau war ich in letzter Zeit auch nicht ganz untätig. In
den vergangenen vier Wochen habe ich wöchentlich einen Beitrag zu Umweltschutzthemen auf
Instagram als Grafik und auf der Homepage als Artikel veröffentlicht. Die Reihe „Umweltschutz zum
Selbermachen“ soll den Umweltschutz direkt in die vier Wände der Leser und NABU-Mitglieder bringen
und mit einfachen, aber effektiven Tipps zum selbstständigen Naturschutz motivieren. Dabei drehen sich
die Beiträge um die Themen Energie, Garten, Konsum und Emissionen. Themen mit zentraler Bedeutung
für den Umwelt- und Klimaschutz weltweit.
Langsam habe ich das Gefühl, auch etwas zum Umweltschutz in dieser Region beizutragen, und ich
beginne zu verstehen, warum die vielen ehrenamtlichen Mitglieder des NABU diese riesige Menge an
Engagement und Bereitschaft aufbringen, um den Umweltschutz am Leben zu halten und
weiterzubringen. Ich freue mich auf den November als Naturschutzmacher beim NABU Groß-Gerau und
hoffe, dass ihr viel Spaß beim Lesen hattet:)
Nachdem ich die letzte Woche auf dem FÖJ-Seminar in Bad Homburg verbrachte, konnte ich diese Woche wieder vor Ort mit anpacken – und das gleich bei einem Highlight. Nistkastenkontrolle in Riedstadt und Umgebung stand auf dem Plan. Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie wirklich intensiv mit Eulen beschäftigt, weshalb ich mich sehr auf diese neue Erfahrung freute. Und ich wurde nicht enttäuscht. Neben vielen, vielen Informationen über die Eulen der Region durfte ich schließlich zum ersten Mal ein solches Exemplar streicheln (weicher als Daunenkissen).
Foto: Malte Korbach / NABU
Foto: Malte Korbach / NABU
Ein Thema der Exkursion waren auch die zahlreichen Gefahren, denen Steinkauz und Co. ausgesetzt sind, wobei hier die Gefahr aus der Luft durch Greifvögel keine besonders große Rolle spielt, da sich die hier lebenden Jäger der Luft, wie beispielsweise der Turmfalke, eher auf kleinere Beute spezialisiert haben. Die Gefahr von unten ist deutlich höher. In ihren Nestern sind sie gefundenes Fressen für Marder, weshalb die vom NABU aufgehängten Kästen und Röhren eine Vorrichtung besitzen, welche es den Mardern unmöglich macht, in die Nester zu gelangen.
Foto: Malte Korbach / NABU
Foto: Malte Korbach / NABU
Ein sehr informativer und spannender Tag. Die Eulen werden mich so schnell nicht los.
Nachdem ich mich an meinem ersten Tag erstmal mit Arbeitslaptop und -handy vertraut gemacht hatte, ging es am Freitag auch schon direkt richtig los: Landschaftspflege im „Nassen Tal“ in Möhrfelden-Walldorf zusammen mit Ruth Ortwein, welche sich seit Jahren aufopferungsvoll um das Gebiet und seine Bewohner kümmert und es sogar hin und wieder vor grilllustigen Teenagern verteidigen muss.
Das Highlight des Tages war zweifellos die Entschlammung des Teiches - "Drecksarbeit" im wahrsten Sinne des Wortes - und die damit einhergehende Entdeckung des ein oder anderen sonderbaren Gegenstandes, welcher aus den Tiefen des Schlammes ans Tageslicht befördert wurde.
Zudem wurden Baumstämme zersägt, geschleppt und eingesetzt und ich erfuhr vom „Ameisenlöwen“, einem mir bislang unbekannten und seltenen Tier, an dem der Name erstaunlicherweise noch am uninteressantesten erscheint, wenn man sich genauer informiert und welches im „Nassen Tal“ beheimatet ist.
Wer genaueres über dieses Tier erfahren will: Hier ein Artikel vom NABU.
Bild: Ruth Orthwein / NABU
Bild: Ruth Orthwein / NABU
Nach diesem anstrengenden aber auch aufschlussreichen und spannenden Tag hieß es am Samstag Äpfel ernten. Dazu versammelten sich die freiwilligen Helfer bei strömendem Regen auf einer Obstwiese. Dank der großen Anzahl an Helfern und des aufklarenden Wetters war die Arbeit nach knapp zwei Stunden erledigt und 12 große, mit Äpfeln gefüllte Säcke traten ihre Reise in die nahegelegene Kelterei Hartmann an, wo sie zu ca. 250 Litern Bio-Apfelsaft verarbeitet wurden.
Die ersten Tage waren also bereits sehr ereignisreich und ich freue mich auf unzählige weitere spannende Tage beim NABU Groß-Gerau.