Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in Groß-Gerau und Umgebung

Hallihallo,

ich bin Charline und mache seit 1.Oktober ein freiwilliges ökologisches Jahr beim Nabu.

Auf dieser Seite möchte ich immer mal wieder darüber berichten.

Schaut gerne vorbei :D

 

 


Danke !

Mein Freiwilliges ökologisches Jahr beim NABU Groß-Gerau / NABU Kreisverband Groß-Gerau geht zu Ende.

Es war ein wunderbares Jahr, in dem ich die Möglichkeit bekommen habe unglaublich viel zu lernen. Ich habe Eindrücke von verschiedensten Bereichen des Naturschutzes bekommen. (zum Beispiel ökologische Zusammenhänge, Artenkenntnis, Monitoring, Verbandsarbeit, Kommunikation mit Behörden, Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, Technik, QGis und so vieles mehr...) Aber auch persönlich habe ich sehr viel gelernt. Es gibt auch noch unzählige Dinge mehr, über die ich in diesem Blog schreiben könnte, denn das Jahr war wirklich sehr vielfältig.

Ich möchte mich bei allen Aktiven ganz herzlich bedanken. Ich finde es stark, was ihr alles leistet und wieviel Energie und Motivation ihr in die Projekte legt!

Vielen Dank dafür, dass ihr mir so viel gezeigt habt, und man euch immer fragen kann, wenn man Fragen hat.

Nun wünsche ich allen Aktiven (und allen Anderen auch ;)   alles Gute und schöne Naturbeobachtungen 

:)


Insektensommer

Der Insektensommer ist eine bundesweite Aktion des NABU, bei der die Bevölkerung dazu aufgerufen wird, eine Stunde lang die Insekten in Garten, Park, Wiese oder Wald zu zählen. Denn vieles über unsere heimische Insektenwelt ist noch nicht bekannt. Durch die Aktion kann eine große Datenmenge gesammelt werden. Dadurch können bessere Rückschlüsse über die Insektenwelt gezogen werden. Die Aktion soll außerdem für Insekten sensibilisieren, denn diese Tiere sind ziemlich faszinierend. Jeder kann beim Insektensommer mitmachen.

 

Der NABU Groß-Gerau hat zu den beiden Aktions-Zeitraümen jeweils Zählungen in Kooperation mit Hessenwasser durchgeführt. Es war auch immer eine öffentliche Aktion auf einer NABU-Blühfläche dabei.

Juni

Im Juni haben wir viele Hummeln beobachtet. auch Käfer und Stiftschwebfliegen waren in größerer Anzahl unterwegs. An den blühenden Disteln haben wir auch die Gelbbinden-Furchenbiene, eine der häufigeren Wildbienen beobachtet. Besonders gefreut haben wir uns über den seltenen Gemeinen Distelbock.

Gemeiner Distelbock, Insektensommer NABU Groß-Gerau
Gemeiner Distelbock (Foto:Michael Kunde/naturgucker.de)

Schauen Sie doch auch mal. was bei Ihnen so kreucht und fleucht ;)

August

Im August waren sehr viele Heuschrecken zu beobachten. Auch Tag- und Nachtfalter flogen umher. Wildbienen waren auch dabei. Im Lingfeld haben wir besonders viele Sumpf-Schwebfliegen gezählt.

Leider hat die Witterung nicht so gut mitgespielt. Bei Wind sind weniger Insekten aktiv.

Heuschrecke, Insektensommer NABU Groß-Gerau
Rösels-Beißschrecke (Foto: Martina Polensky/naturgucker.de)


Einführung Julia

Ab dem 1.September 2021 wird Julia im FöJ sein. Diese Woche war sie schon einmal zum Einarbeiten bei uns.

Wir haben eine Tour zu den Flächen des Grünen-Gürtels-Groß-Gerau und durch die Bruchwiesen gemacht, haben uns mit QGis und mit der Homepage beschäftigt und schonmal die Hauptkontaktpersonen im FöJ kennengelernt.

Gleich am ersten Tag wurden wir von einem Regenschauer begrüßt. Völlig durchnässt sind wir bei Ruth in Walldorf angekommen. Ruth hatte zum Glück Wechselklamotten, die sie uns geliehen hat^^. Fortan haben wir immer selber auch Wechselklamotten mitgenommen. Denn auch während der restlichen Woche hat es immer wieder geregnet. Meistens ausgerechnet dann, wenn wir unterwegs mit dem Fahrrad waren. Wir sind also einige Male ziemlich nass geworden ^^. Es hat viel Spaß gemacht mit Julia unterwegs zu sein, auch wenn es eine ganz neue Situation für mich war, jemanden in die Arbeit einzuführen. Der NABU freut sich auf das Freiwillige ökologische Jahr mit Julia :D


Wanderung mit den Naturfreunden

Anfang Juni konnten wir die erste gemeinschaftliche Live-Aktion durchführen. Zusammen mit den Naturfreunden Groß-Gerau hat die NABU Gruppe Groß-Gerau eine Wanderung unternommen. Der Weg führte uns von der Fasanerie aus an einigen Blühflächen des Grünen-Gürtels-Groß-Gerau vorbei zum Biberdamm in Büttelborn. Von dort aus ging es nach Wallerstädten, zur Kastanien-Allee der Naturfreunde und wieder zurück zur Fasanerie. Unterwegs gab es immer wieder Stationen, mit kleinen Vorträgen:

Die kreisweite Eulen-AG erzählte über ihr Engagement im Eulen-Schutz und demonstrierte den neu entwickelten Marderschutz an ihren Nisthilfen für Steinkäuze.

Martina erläuterte an den Blühflächen das Projekt Grüner-Gürtel-Groß-Gerau und die Bedeutung von Insekten für unsere Erde

Ich habe an unserer Blühwiese im Lingfeld bei Berkach einen kurzen Input zu Hautflüglern und der Aktion Insektensommer gegeben

Die Naturfreunde haben über die Geschichte der Kastanien-Allee berichtet. Sie hätten letztes Jahr das 25 Bestehen der Allee gefeiert, wenn Corona nicht dazwischen gekommen wäre.

Der Vogelschutzverein Wallerstädten hat über seine Aktivitäten im Vogel- und Naturschutz erzählt.

Das Wetter hat mitgespielt und endlich haben sich auch mehr Schmetterlinge gezeigt.


Klimagerechtigkeitsbünis-Radentscheid

Im Oktober ist der NABU groß-Gerau dem Klimagerechtigkeitsbündnis beigetreten-ein Bündnis aus verschiedenen Vereinen rund um Groß-Gerau, die sich für Klima, Umwelt und soziale Gerechtigkeit engagieren.

Eines der ersten Projekte des Klimagerechtigkeitsbündnisses war es, den Radentscheid zu unterstützen. Der Radentscheid ist eine Bürger-Initiative, für ein fahrradfreundlicheres Groß-Gerau. Mit verschiedenen Aktionen haben wir versucht möglichst viele Unterschriften für dieses Anliegen zu sammeln. Ein Radentscheid wurde bereits in mehreren Großstädten deutschlands durchgeführt. Groß-gerau ist jedoch die erste Klein-stadt mit einer solchen Initiative. 

mehr Infos zum Klimagerechtigkeitsbündnis

mehr Infos zum Radentscheid

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Hier könnt ihr für ein fahrradfreundlicheres Groß-Gerau unterschreiben
Unterschriftenliste Radentscheid.pdf
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Vogelstimmen

Die ersten Vogelgesänge waren schon im Januar zu hören. Je weiter das Jahr voranschreitet, desto mehr Singvögel trällern. Manche sehr ausdauernd und manche nur für einen kurzen Zeitraum zwischen Ankunft aus dem Winterquartier und Verpaarung (z.B. Waldlaubsänger). Im April und Mai war dann das Vogelkonzert in vollem Gange. Frank hat mich immer wieder mitgenommen, um den Vögeln unserer Umgebung zu lauschen und die verschiedenen Gesänge und Rufe bestimmen zu lernen. Erstaunt hat mich, dass viele Arten sehr ähnlich klingen, dass aber eine Vogelart oft verschiedene Rufe oder Gesänge haben kann. 


Kiebitz

Neben den Greifvögeln sind seit meinem Praktikum im Wiesenbrüterschutz die größeren Bodenbrüter, wie Kiebitz, Großer Brachvogel und Rebhuhn meine Lieblingsvögel.

Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich einige Male zu den Flächen des Kiebitz-Schutz-Projektes im Kreis Groß-Gerau mitkommen durfte und mir die Aktiven erklärt haben, wie sie im Schutz der in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangenen Kiebitze vorgehen. Dort wo viele Kiebitze gemeinsam auf einem Acker brüten, wird dieser mit einem Elektrozaun eingezäunt, um die Gelege vor Fressfeinden, wie dem Fuchs zu schützen. eigentlich brüten Kiebitze optimalerweise in Kollonien. Oft brüten sie mittlerweile jedoch auch als einzelne Paare auf Äckern. in diesen Fällen werden die Nester mit Stäben markiert, sodass der Landwirt sie beim Bearbeiten seiner Äcker schnell wiedererkennt und diese Stellen ausspart. Denn die Nester der Kiebitze sind sehr unscheinbar. Wenn die Jungen geschlüpft sind ist es ganz besonders wichtig, dass sie genügend Insekten finden, um sich gut entwickeln zu können. Auch die Kiebitze sind also abhängig von einer intakten Insektenwelt.

Kiebitz Weibchen auf einem Acker
Eigentlich brüteten Kiebitze in Feuchtgebieten. Als Kulturfolger sind sie auf Äcker ausgewichen, als Feuchtwiesen trockengelegt wurden (Foto: Frank Philip Gröhl/naturgucker.de)

Flyer

Für die beiden Schutzgebiete des NABU Kreisverbandes Groß-Gerau haben wir Flyer erstellt. Hier könnt ihr sie herunterladen:

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Bruchwiesen Büttelborn
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Wiedehopf-Projekt
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Honigbienen

Seit März nimmt mich Anika vom NABU Trebur oft mit zu ihren Bienen. Anika ist leidenschaftliche Hobby-Imkerin.

Als der phänologische Vorfrühling begann haben wir beobachten können, wie die Bienen mit Pollen der ersten Frühblüher nach Hause kommen. Im Winter überwintert das Bienenvolk mit einer geringeren Anzahl von Arbeiter-Bienen. Im Frühjahr wächst das Volk. Dann kommt die Schwarmzeit. Starke Völker teilen sich, in dem die alte Königin mit der Hälfte des Bienenvolkes den alten Bienenstock verlässt. Zu dieser Zeit muss man die Bienenvölker genau im Blick haben, gegebenenfalls Schwärme einfangen und Völker teilen, indem man Ableger bildet. All das hat Anika mir gezeigt und dann durfte ich einen ihrer Ableger großziehen. Es ist sehr spannend zu beobachten, wie sich das Bienenvolk entwickelt. Am Tag, an dem wir den Ableger abends aufgestellt haben, war es ein eher kleines Bienenvölkchen. Nach etwa vier Wochen, waren es schon etwa doppelt so viele Bienen.


Wiedehopf

zwichen Nauheim und Königstätten befindet sich ein großer Streuobstwiesen-Komplex. Das in viele kleine Grundstüke unterteilte Areal bildet ein Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen. In den Alten Obstbaumbeständen mit schütter bewachsenem boden fühlt sich auch der Wiedehopf wohl. Mit seiner Federhaube, der orangenen Färbung und den Schwarz-weiß gestreiften Flügeln sieht der Brutvogel, der den Winter über in Afrika verbringt, ziemlich spektakulär aus.

Da sein Lebensraum schwindet und er den Insektenmangel direkt bei der Nahrungssuche zu spüren bekommt, ist der Wiedehopf bei uns selten. Womöglich hat er jedoch nicht so starke Probleme mit der Klimaerwärmung, da er ohnehin eher in warmen Lagen vorkommt.

 

Wie jedes Jahr hat die Kreis-AG-Wiedehopf auch dieses Jahr wieder ein Wiedehopf-Monitoring durchgeführt. An mehreren Terminen sind wir früh morgens durch das Gebiet gelaufen und haben alle Wiedehopfe notiert, die zu beobachten waren. 

Auch zwischen den Monitorings waren wir viel im Gebiet unterwegs, um herauszufinden, wie viele Brutpaare sich dort aufhalten. 

 

Wiedehopf (Foto: Nisse Kremser)
Wiedehopf (Foto: Nisse Kremser)

Mehr über das Wiedehopf-Projekt



Greifvögel

Greifvogelhorst in einer Astgabel
Greifvogelhorst in einer Astgabel

Greifvögel sind faszinierend!

Dieses Jahr hat der NABU Worfelden die Horste der Umgebung erfasst. 

Es war sehr interessant zu beobachten, was die verschiedenen Greifvogelarten so im Jahresverlauf machen.

Hier ein paar spannende Facts:

-Schwarzmilane verbauen gerne Plastikteile in ihren Horst

-Habichte stocken jahrelang ihren Horst auf, sodass dieser riesig werden kann

-Schwarzmilane kommen später aus ihrem Überwinterungsgebiet zurück zu uns, als Rotmilane und ziehen auch früher wieder ab

-Wenn ein Sperber sich in der Nähe aufhält sind Kleinvögel unruhig. Man hört es an häufigen Warnrufen



Blühflächen

Ein Projekt des NABU Groß-Gerau ist der Grüne-Gürtel-Groß-Gerau. Rund um Groß-Gerau hat die NABU Gruppe Blühflächen, Feldgehölze, Streuobstwiesen und Grünflächen angelegt, um Wanderkorridore für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Im Fokus stehen dabei die Insekten. Einmal im Monat bin ich zu den verschiedenen Flächen gefahren und habe geschaut, was sich verändert hat. Es war sehr spannend zu beobachten und ich habe viel dabei gelernt.

Hier ein kleiner Bericht:

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Weidegehölz in Walldorf

Am Gundbach in Walldorf hat der NABU Walldorf schon seit vielen Jahren ein Grundstück: das Weidengehölz.

in den letzten Jahren haben Brombeeren es überwuchert. nun wurde es im Winter freigeschnitten. Auch die Weiden haben einen Kröpfschnitt bekommen. Mehrere Tage haben wir das Schnittgut aus der Fläche herausgeholt. aus einigen Ästen haben wir Reißighaufen angelegt. Sofort sind dort Rotkehlchen und Zaunkönig zwischen den Reißigästen herumgehüpft. Aus dickeren Ästen haben wir einen Totholzhaufen angelegt. 

Beim Ausräumen der Fläche wurde auch einiges an Müll frei...Der skurilste Fund war ein altes Zelt  mit Matratze und Taschen voll vermodernder Kleidung.

Mittlerweile steht am Weidengehölz auch ein Insektenhotel. Ruth hat es mit viel Mühe entworfen, zusammen mit Aktiven gebaut und bei einem Arbeitseinsatz aufgestellt. auf der Rückseite ist eine Infotafel und unter dem Insektenhotel eine Sandgrube für Eidechsen.

NABU Biotop Weidengehölz
Weidengehölz in Walldorf

mehr Infos zum Weidengehölz findet ihr hier



Winterprojekte

Im Winter habe ich mich vor allem mit der Homepage und dem Geoinformationssystem QGis beschäftigt. Außerdem haben wir neue Schautafeln erstellt, die zwischen Berkach und Dornheim an verschiedenen Stellen aufgestellt werden. Ihr könnt sie euch gerne bei eurem nächsten Spaziergang ansehen. Sie stehen Am Waldrand des Heißfeldwaldes (von Berkach aus kommend) An der Blühwiese am Ortseingang Berkach, und am Radweg, der am Scheidgraben entlang von Berkach nach Dornheim führt. Dort, wo auch der Storchenmast steht.

 

 

 

Im Büro wurde ich tatkräftig vom kleinen Stubentiger unterstützt. Keine Maus ist vor ihm sicher - auch keine Computermaus...

 


Gänse beobachten - aber nicht im Ofen

Tausende Wildgänse überwintern Jahr um Jahr im hessischen Ried. Seit vielen Jahren betreibt die Arbeitsgruppe nordische Gänse des NABU-Kreisverbandes-Groß-Gerau ein Monitoring der Gänse.

Auch in diesem Jahr soll der Bestand durch Synchronzählungen erfasst werden. Die erste hat am Nikolaustag stattgefunden. Wir fuhren morgens eine Stunde lang die Gebiete ab und erfassten Schwäne, Saatgänse, Graugänse und naja, auch Nilgänse.

Da die Vögel häufig zu Hauf in den Äckern nach Nahrung suchen galt es gut zu schätzen. das muss ich wohl noch üben, ich habe sie jedesmal unterschätzt. an einer Stelle saßen 4000 Wildgänse im Acker!

Monitoring der nordischen Gänse im Kreis Groß-Gerau (NABU-Kreisverband-Groß-Gerau)
Fraßspuren der Haselmaus an Haselnüssen


Bäume Pflanzen

Dieses Jahr hat der NABU-Walldorf seine Streuobstwiese um einige junge Obstbäume bereichert. Zusammen mit Ruth vom NaBU-Walldorf und meinem Vater haben wir den Holzapfel einpflanzen dürfen. Der Holzapfel ist eine ursprüngliche Wildform kultivierter Apfelsorten. Man erkennt es an den Stacheln, die er an den Zweigen trägt. Ruth hatte ein tiefes Loch ausgehoben, in das wir den Kaninchendraht hineinsetzten, denn die haben unter der Walldorfer Streuobstwiese regelrechte Katakomben gebaut. Das Loch wurde mit Wasser gefüllt und der Baum beschnitten und hineingesetzt.

Zum Schluss haben wir auch die weitern Jungbäume, die andere Teams gepflanzt hatten, mit Wasser versorgt.



Der Balkenmäher

Wenn der Blühstreifen im Herbst verblüht ist, wird er mit dem Balkenmäher gemäht. Jedoch nur die eine Hälfte der Fläche. die andere Hälfte wird im darauffolgenden Jahr gemäht. So können die stehengebliebenen Pflanzenstängeln ein Winterquartier für Insekten bieten. 

 

Wie entstehen eigentlich die Fäden, die man im Sonnenlicht manchmal auf Wiesen, aber auch zwischen Erdschollen im Acker sieht? (siehe unten)

Blühfläche des NABU-Projektes Grüner-Gürtel-Groß-Gerau
Am Lingfeld bei Groß-Gerau-Berkach (Foto: NABU-GG)
Balkenmäher
Balkenmäher (Foto: NABU-GG)


Nussjagd mit den Grundschulkindern

Wisst ihr, wer hier am Werk war?

Fraßspuren der Haselmaus an Haselnüssen
Fraßspuren der Haselmaus an Haselnüssen (Foto: Fred Wehner)
Feuerwanzen genießen Herbst-Sonne
Eine interessante Entdeckung der Kinder: Feuerwanzen genießen nocheinmal die November-Sonne (Foto: NABU-GG)

Jedes Jahr ruft der NABU-Hessen Kinder dazu auf nach Fraßspuren an Haselnüssen zu suchen. Denn anhand dieser Nachweise lässt sich das Vorkommen dieser seltenen Bilch-Art erforschen. 

Haselmaus
Die Haselmaus (Foto: Sabine Munsch)

Im Rahmen des Unterrichts-Themas "Tiere im Herbst und Winter" haben wir, die Jahrgangsstufe 2 der Grundschule Dornheim, ihre Lehrerinnen und ich, uns auf die Suche nach der Haselmaus begeben. 

Wie Zugvögel sind wir zunächst von der Grundschule zum Friedhof  "geflogen". Dort haben die Kinder in Kleingruppen nach Fraßspuren an Nüssen gesucht. Zum Schluss gab es noch ein Fang-Spiel, bei dem die Haselmaus-Kinder auf Nahrungssuche vor den Eulen-Lehrerinnen in Acht nehmen mussten. 

Haselmaus-Nüsse haben wir zwar nicht gefunden, aber viele Fraßspuren anderer Tiere, wie z.B. des Nussbohrers, ein Käfer.

Vielen Dank nocheinmal an die Kinder der 2a und 2b und ihre Lehrerinnen für ihre tolle Forscherarbeit!



Müll sammeln

Am Weidegehölz in Walldorf stehen Pflegemaßnahmen an. Dazu muss zunächst der ganze Müll aus der Fläche geholt werden, damit er nicht in die Biomasse gerät.

Ein ganzer Haufen Müll ist dabei zusammen gekommen. Zum großen Teil Einwegprodukte, Wie Getränkeflaschen, viele Bonbon-Verpackungen und Lolli-Stiele. Besonders letzteres zeigt, in was für einem unvernünftigen Luxus wir leben. Denn wir können es uns leisten, so etwas Innefizientes wie Plastikstiele zu produzieren, auf die wir Bonbons stecken, nur damit sie als Lollies lustig aussehen.. 

 

Es fühlt sich zwar an, als würde man etwas sinnvolles tun, wenn man die Fläche von Müll befreit, aber eigentlich verschwendet man Zeit. 

Den eigenen Müll einfach einzustecken und bei Gelegenheit in den Mülleimer zu werfen, ist doch viel einfacher.


Garten-AG an der Grundschule Dornheim

einige Male war ich nachmittags in  der Grundschule Dornheim, um mit den Kindern der Nachmittagsbetreuung die Hochbeete neu zu bepflanzen. Erstmal hieß es Unkraut entfernen und die Erde auflockern. Dann haben wir Zwiebeln gesteckt und einige Blümchen in das Beet gepflanzt. Auch die Kräuterspirale haben wir mit Ablegern, die ich aus meinem Garten daheim ausgestochen hatte, bepflanzt.

 

Ich fand es interessant, wie unterschiedlich die Kinder agieren:

 

Manche setzen die Zwiebeln in Reih und Glied und hören erst auf, wenn die Reihe komplett ist. Andere setzen die Zwiebeln wild durcheinander ins Beet. 

 

Besonders hat mich gefreut, dass eines der Kinder beim Ersten Mal seine Schaufel nicht sauber machen wollte, weil es dann Erde an die Finger bekommen hätte, beim nächsten Mal aber freudig ein Pflanztopf mit den Händen mit Erde füllte und ein Heidekraut hinein setzte. Dass die neuen Schuhe dabei etwas dreckig wurden, war egal.

 

Ein Kind war angeekelt von einem Regenwurm, den es ausgrub. Als ich erklärte, dass der Regenwurm aus den heruntergefallenen Blättern gute Erde macht, deckte es ihn sorgsam wieder mit Erde zu und legte dem Wurm noch ein paar Blätter zu fressen darauf.

 

Mir hat es viel Spaß gemacht, mit den Kindern im Garten zu arbeiten und habe dabei viel gelernt.


Wiedehopfschutzgebiet                                                                              (19.11.2020)

vor zwei Wochen haben wir bei einem Arbeitseinsatz einen Haufen Unrat aus der Kleingartenparzelle geholt, die zur Optimierung der Lebensbedingungen der Wiedehopfe umgestaltet werden soll. 

Dabei habe ich mich gefragt, wozu denn alle Hecken und Bäume dort gerodet werden sollen, wo so eine verlassene Kleingartenparzelle doch auch ein Lebensraum für Tiere ist, zumal hier und da riesige Depots angeknabberter Kirschkerne und Haselnüsse zu finden waren. 

Nun, als ich die neue Seite über das Wiedehopfschutzgebiet erstellt habe und dafür einige Infos über das Projekt bekommen habe, habe ich verstanden, wie dieses Gebiet gestaltet werden soll und warum. In de Streuobstwiesen bei Nauheim und Königstädten gibt es ein besonders großes Vorkommen des seltenen (und etwas ulkig aussehenden) Wiedehopfes. Er leidet darunter, dass Spargeläcker im Frühjahr mit Folien abgedeckt werden, und er so weniger Nahrung findet. Auch der Rückgang lockerrasiger Streuobstkulturen machen ihm zu schaffen. Ein solcher Streuobstbestand soll nun auf der Kleingartenparzelle entstehen. Dort kann sich dann auch das Sand-Zwerggras ansiedeln, dass vom Aussterben bedroht ist

Müll und Bauschutt musste entfernt werden (Foto: Bernd Petri)
Müll und Bauschutt musste entfernt werden (Foto: Bernd Petri)
wir haben ihn nicht gesehen, aber so sieht er aus: der Wiedehopf(Foto: Bernd Petri)
wir haben ihn nicht gesehen, aber so sieht er aus: der Wiedehopf(Foto: Bernd Petri)


Eulen-AG                                                                                                         (31.10.2020)

Letztes Wochenende durfte ich die Eulen-AG des NABU-Rhein-Main bei ihrem Arbeitseinsatz begleiten.

Wir haben zwei Schleiereulen-Nisthilfen und drei Steinkauz-Röhren montiert.

Steinkäuze bevorzugen kurz gemähte Wiesen, da sie häufig am Boden auf Nahrungssuche sind. Normalerweise leben sie in Baumhöhlen.  Wo diese selten werden, hilft man ihnen mit Nist-Röhren, die sogar einen eingebauten Marderschutz haben.

Schleiereulen brauchen sehr große Nistkästen, da ihre Jungen Flugübungen im Nest machen, bevor sie es verlassen. Manchmal wohnen Turmfalke und Schleiereule sogar zusammen in einer Nisthilfe, ohne sich gegenseitig stören oder zu berauben. Denn im Nest gilt für die Altvögel: Hier wird nicht gefressen!

 

Steinkauzröhre im Obstbaum. Über den Ast vor dem Ausgang können die Jungvögel aus dem Nest krabbeln und das fliegen üben (Foto: Charline Shimmura)
Steinkauzröhre im Obstbaum. Über den Ast vor dem Ausgang können die Jungvögel aus dem Nest krabbeln und das fliegen üben (Foto: Charline Shimmura)
Schleiereulen-Kasten von innen: der Vorraum am Einflugloch ist vom Brutraum abgetrennt. Im Vorraum nistet manchmal ein Turmfalke (Foto: Charline Shimmura)
Schleiereulen-Kasten von innen: der Vorraum am Einflugloch ist vom Brutraum abgetrennt. Im Vorraum nistet manchmal ein Turmfalke (Foto: Charline Shimmura)


QGIS                                                                                                              (30.10.2020)

QGIS ist ein Opensource-Programm, das zur Kartierung angewendet werden kann. Wir wollen die Flächen des Grünen-Gürtels Groß-Gerau darin kartieren und anschaulicher machen. Deshalb hat uns Johannes, der sich ziemlich gut mit dem Programm auskennt in das Programm eingeführt. Nach und nach wurde das Programm, dass mit seinen vielen Tools auf den ersten Blick verwirrend wirkt, übersichtlicher.

Danke für die guten Erklärungen, Johannes. 

Nun werde ich selber mal herumprobieren

 


Orchideen-Pflege                                                                                  (24.10.2020)

Bei einem Einsatz zur Pflege von Orchideen haben wir auf einer Waldlichtung eine Menge Laub und zuvor abgemähtes Schilf zusammengerecht. Warum macht man das? Orchideen sind sehr seltene Pflanzen, die nur auf mageren Standorten wachsen. Zersetzt sich das Laub und andere Biomasse, führt es dem Boden Nährstoffe zu, sodass dort keine Orchideen mehr wachsen können. Auf der Lichtung soll die Entwicklung des Orchideen-Bestandes über mehrere Jahre hinweg beobachtet werden. Jetzt im Herbst, kann man an einigen Stellen die Blattaustriebe der Orchideen sehen. Erst im späten Frühjahr werden sie blühen.


FÖJ-Seminar                                                                                           (19.10.-23.10.2020)

Mein erstes FÖJ-Seminar hat stattgefunden!-allerdings online.

Den ganzen Tag vor der Mattscheibe war schon anstrengend.

Aber es gab Workshops zu spannenden Themen, wie zum Beispiel Kommunikation. Im Fokus stand dabei das Modell der Gewaltfreien Kommunikation, das eine offene und empathische Umgangsweise anstrebt.

Ein Thema, dass ich besonders interessant fand, waren die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Sie streben eine Welt an, die für alle Menschen ein lebenswerter Ort ist. Fast alle Länder dieser Erde haben die 17 Ziele unterzeichnet. Aber es ist auch jedem Eizelnen möglich, im Sinne dieser Ziele zu Handeln.

Hier könnt ihr euch weiter über die 17SDGs informieren: https://17ziele.de/

 

Einen halben Präsenztag hatten wir dann doch noch. In einer kleinen Gruppe waren wir auf dem Kühkopf. Dort hatten wir eine Führung mit dem Förster, der uns immer wieder Spannungsfelder im Naturschutz erläutert hat und uns dazu angeregt hat, zu überlegen, wie wir entscheiden würden:

Wann soll man in die Natur eingreifen? Wann nicht? 

Wieviel Natur darf man öffentlich zugänglich machen?

Wieviel Wald können wir stilllegen ohne durch Import die Natur in Osteuropa zu gefährden?

Muss der Baum aus Wegesicherungsgründen gefällt werden? Aber er steht doch im Schutzgebiet?

 

 


Arbeitseinsatz Herbst-Zeitlose                                                                  (29.10.2020)

Herbst-Zeitlosen-Arbeitseinsatz in den Bruchwiesen
Die Knolle der Herbst-Zeitlose sitzt tief im Boden, Die Blütenröhre hat keine Blätter (Foto: B.Petri)

Jede Menge Herbst-Zeitlose haben wir die letzten Wochen ausgestochen. Diese schönen Herbstblüher sind hochgiftig und können zum Problem werden, wenn sie bei der Mahd ins Viehfutter gelangen.

Deshalb haben wir zunächst Flächen auf denen große Herbst-Zeitlosen-Placken zu sehen waren, ringsum mit Bambusstäben markiert. So weiß der Landwirt nächstes Jahr, dass er diese Flächen sehr früh mähen muss. Dor wo vereinzelt rosa-lila Blüten aus dem Boden sprossen, haben wir die Pflanze, deren Knolle manchmal 15 Zentimeter tief im Boden saß, mit Brecheisen ausgestochen.


Die Rinder wechseln die Weide                                                                         (6.10.2020)

Gestern Abend haben wir den Weidezaun umgestellt, sodass die gut 30 Rinder auf die angrenzende Weide wechseln können.  Kaum ist der Zugang zur neuen Weide frei, stürmt das Rote Höhenvieh kurz darauf gefolgt von den Galloway-Rindern,  ins frische Grün. Es dauert nicht lange, da haben die Tiere auch den Weg über den Graben, der zwischen beiden Weiden liegt gefunden und tummeln sich nun im hüfthohen Gras. 


naturgucker.de? Wie funktioniert das?

Am Freitag ist Frank Gröhl, leidenschaftlicher Vogelkundler und naturgucker, mit mir zum Kollenbruch/Osterbruch zwischen Groß-Gerau Esch und Wallerstädten gefahren, um mir die App naturgucker näher zu zeigen. Frank erklärt, wie man die Beobachtungen in die naturkundliche Melde-App einträgt und worauf beim beobachten zu achten ist. Und wir sehen eine ganze Menge Vögel. Oft erkennt Frank sie an ihren Rufen, bevor er sie tatsächlich sieht.


Start im FÖJ                                                                                                           (1.10.2020)

Es ist das erste Mal, dass die Nabu-Ortsgruppe Groß-Gerau zusammen mit dem Nabu Kreisverband Rhein-Main ein FÖJ anbieten.

Am Donnerstag ging es los:

Zunächst zeigt mir Bernd Petri die Schutzgebiete, die der Nabu Kreisverband betreut und nimmt mich mit zu den Bruchwiesen bei Büttelborn. Dort lerne ich die Rinder kennen, die dort zur Landschaftspflege weiden. Sie sind sehr beeindruckend. Auch die beiden Biberdämme zeigt mir Bernd und erklärt, dass junge Biber auf Wanderschaft gehen müssen, um sich ein eigenes Revier zu suchen.

Nachmittags treffen wir uns mit Martina Polensky und Birgit Schaffner zum ofiziellen Start. Alle drei haben das FÖJ maßgeblich ermöglicht.

Vielen Dank dafür und für die herzliche Begrüßung im FÖJ. Vielen Dank auch an alle anderen, dass ihr mich so freundlich wilkommen geheißen habt. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit euch und darauf viel von euch zu lernen.