Igel gefunden?

Igel (Foto: Frank Beisheim)
Igel (Foto: Frank Beisheim)

Igel sind Überlebenskünstler...

...und sehr anpassungsfähig. Schon seit 15 Millionen Jahren existieren sie in ihrer jetzigen Form und haben sich auch in Städten angesiedelt. Im Winter überleben sie Dauerfrost, indem sie ihn einfach verschlafen.

In der Regel brauchen Igel also keine menschliche Hilfe und müssen auch nicht gefüttert werden.

 

Im Gegenteil: Werden Igel im Winter gefüttert, halten sie keinen Winterschlaf. Das stört ihren natürlichen Rhythmus

 

Wann sollte man helfen?

Hilfsbedürftige Igel erkennt man an folgenden Merkmalen:

  • Verletzungen
  • Der Igel ist mit Parasiten oder Eiern befallen
  • Er torkelt oder röchelt
  • Er ist stark abgemagert (Dellen hinter den Ohren, eingefallene Flanken, Igel rollt sich nicht mehr ein)
  • Der Igel ist bei Dauerfrost oder Schnee unterwegs

 Was dann zu tun ist:

  1.  Fassen Sie ein Wildtier nie ohne Handschuhe an!
  2.  Entfernen Sie Eier und Maden vom Igel.
  3.  Wiegen Sie den Igel.
  4.  Setzen Sie ihn in eine Box und wärmen ihn mit einer Wärmeflasche.
  5.  Bieten Sie dem Tier frisches Wasser an
  6.  Kontaktieren Sie einen Tierartzt oder eine Igel-Station   Tierpflegestationen

Achtung: Füttern Sie einen Igel niemals mit Milchprodukten oder Obst. Igel vertragen das nicht!

                    Füttern Sie auch keinen unterkühlten Igel: Der Igelbauch muss warm sein.

                    Ein Handlungsleitfaden zum Igelfund und weitere Infos zu Igeln finden Sie  hier

Igelbabys

Sollten Sie Igelbaybies laut fiepend außerhalb ihres Nestes finden, sollten Sie sie aufnehmen, wärmen und einen Tierartzt oder eine Igel-Station kontaktieren.

Andernfalls sollten Sie die Jungtiere in Ruhe lassen und aus Entfernung beobachten. Igelmütter verlassen ihre Jungen manchmal für mehrere Stunden, wenn Sie auf Nahrungssuche sind. Ein Igelbaby kann bis zu sechs Stunden ohne Nahrung auskommen. Gehen Sie nicht zu nah an die Jungtiere heran, damit sich die Igelmutter noch zurück an ihr Nest traut.

 


Igeln helfen

Igel stehen nicht auf der Liste der bedrohten Arten. Doch auch sie leiden unter den menschlichen Einflüssen in der Natur. So sorgen zum Beispiel Monokulturen der Landwirtschaft und Bebauung für den Schwund seiner natürlichen Lebensräume. Zwar hat sich der Igel angepasst und auch in Städten angesiedelt. Doch auch dort hat er es nicht leicht. Es passiert nicht selten, dass Igel Opfer von Unfällen mit Autos, Rasenrobotern, Freischneidern oder anderen elektrischen Gartengeräten werden. Besonders die Messer der Schneidemaschinen erreichen Stellen, tiefer in der Hecke. Dort verschäft jedoch der Igel bevorzugt den Tag.  

Aber auch durch den Verlust naturnaher Gärten leidet der Igel. Der Trend neigt zu sauber gemähten Gärten mit englischem Rasen. Dort finden Igel jedoch keinen Unterschlupf und nicht genügend Nahrung.

 

Einige Tipps, wie Sie Igeln helfen können:

  • keine elektrischen Schneidemaschinen nutzen, Rasen mit einem herkömmlichen Rasenmäher mähen                           oder zuvor genau nachprüfen, ob kein Igel in der Hecke schläft.
  • alternativ kann man den Rasen auch mal gar nicht mähen
  • Auf Rattengifte, Pestizide und Kunstdünger verzichten. Der Igel wird es Ihnen danken. Er ernährt sich unter                  anderem von Schnecken, Kleinsäugern und Insekten
  • heimische Pflanzen und Sträucher pflanzen
  • Reißig-Haufen und Laubhaufen anlegen. Hier kann sich der Igel tagsüber oder zum Winterschlaf verkriechen
  • Kellerschächte und Gruben abdecken, damit der Igel dort nicht hinein fällt
  • Falls man einen Gartenteich hat: Flache Ausstiegsstellen schaffen
  • eine kleine Tränke mit frischem Wasser aufstellen